Martin Dettmar ADFC Schweinfurt, Sebastian Remelé OB Stadt Schweinfurt beim Mobilitätstag 22.09.2019

Vorne vl: Martin Dettmar ADFC Schweinfurt, Sebastian Remelé OB Stadt Schweinfurt beim Mobilitätstag 22.09.2019 © Ellen Wack

Mehr Platz für Rad- und Fußverkehr in der Corona-Krise

Aktionstag am 23. Mai in Schweinfurt – ADFC / BUND / VCD / Lokale Agenda fordern mehr Platz für Rad- und Fußverkehr in der Corona-Krise.

Die Verbände des ADFC, BUND, VCD haben am Samstag, 23. Mai einen Aktionstag geplant, bei dem u.a. für Pop-Up-Radwege auf mehrspurigen Straßen geworben werden soll.

Wie so eine Aktion aussehen kann hat die lokale Agendagruppe „Klimafreundliche Mobilität“ zusammen mit dem ADFC und der Aktion #MehrPlatzFürsRad am Mobilitätstag im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche im September 2019 gezeigt. Hier wurde vorgeführt wie ein geschützter Radfahrstreifen aussieht, der den Bedürfnissen der Radfahrenden gerecht wird.

Rad- und Gehwege sind zu schmal, um geforderten Mindestabstand von 1,50 Metern einzuhalten!

Martin Dettmar vom ADFC Schweinfurt sagt: „Auch wenn wir dieser Tage Lockerungen der Ausgangsbeschränkungen erleben, werden die Abstandsregeln noch eine ganze Weile erforderlich sein. Wissenschaftler*innen wie Minister*innen haben dazu aufgerufen, während der Corona-Pandemie verstärkt das Rad als Verkehrsmittel zu nutzen. Doch unsere Rad- und Gehwege sind vielerorts deutlich zu schmal und zu voll, um 1,50 Meter Mindestabstand einzuhalten. Deshalb fordern wir Herrn Oberbürgermeister Remelé dazu auf, in Schweinfurt jetzt mehr Platz für Rad- und Fußverkehr zu schaffen“.

Viele Städte zeigen: Mehr Platz für Rad- und Fußverkehr ist möglich und sinnvoll!

„Der Platz für Rad- und Fußverkehr ist an vielen Stellen in Schweinfurt ohnehin viel zu knapp bemessen. Viele Städte in anderen Ländern sind dabei deutlich vorausschauender und beherzter als deutsche Kommunen“, sagt Manfred Röder von der lokalen Agendagruppe. So genannte Pop-up-Bike-Lanes gibt es hierzulande bereits in Berlin, Planungen laufen in vielen anderen Städten. Dabei werden temporäre Radfahrstreifen errichtet, und für die Umwidmung von Autospuren in gute, breite und sichere Radwege umgewandelt. Der Abstand zu Fußgängern konnte so eingehalten werden, Konflikte zwischen verschiedenen Verkehrsarten werden so minimiert. In der Covid-19-Krise wird eine unzureichende Infrastruktur nun zusätzlich zum Gesundheitsrisiko. Neben langfristigen Verbesserungen ist es deshalb erforderlich, dass die Verantwortlichen im Rathaus, Stadtrat und Verwaltung jetzt schnell wirksame Maßnahmen umsetzen.

Mehr Platz für Rad- und Fußverkehr schaffen, Autoverkehr vermeiden!

Das im letzten Jahr angekündigte Radverkehrskonzept für Schweinfurt, das zusammen mit einer Planungsgesellschaft erarbeitet werden sollte, ist nach wie vor vom Stadtrat nicht verabschiedet. Die Zweckgemeinschaft von CSU und Grünen im Schweinfurter Stadtrat hat zwar angekündigt, dass ein Hauptanliegen die Stärkung des Radverkehrs ist, bislang sind aber keine konkreten Vorschläge entstanden. Das kurzfristige Errichten von Pop-up-Bike-Lanes wurde durch die Verwaltung abgelehnt. Daher muss sich zur Förderung des Radverkehrs nun die Stadtpolitik an ihren Aussagen messen lassen, die sie vor der Kommunalwahl versprochen hatten. Vorschläge müssen erarbeitet, vorstellt und verabschiedet werden. Herr Oberbürgermeister Sebastian Remelé zeigte sich im September 2019 beeindruckt von der möglichen Sicherheit für Fahrradfahrer durch Pop-Up Radwege und versprach sich für den Ausbau solcher Radwege einzusetzen. Nun liegt es an ihm, seiner Verwaltung und dem gesamten Stadtrat zu beweisen, dass man es ernst meint mit den Aussagen und Ankündigungen FÜR eine klimafreundliche Mobilität.

Foto: Ellen Wack (entstanden am 22.9.19, Mobilitätstag)

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Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) setzt sich mit seinen mehr als 190.000 Mitgliedern mit Nachdruck für die Verkehrswende in Deutschland ein. Wir sind überzeugt davon, dass eine gute, intuitiv nutzbare Infrastruktur, gut ausgearbeitete Radverkehrsnetze und vor allem Platz für Rad fahrende Menschen auch dazu einlädt, das Fahrrad als Verkehrsmittel zu benutzen. Wir möchten eine sichere und komfortable Infrastruktur für den Radverkehr, damit sich junge und junggebliebene Fahrradfahrende sicher und zügig fortbewegen können.

    Die Förderung des Radverkehrs ist nicht zuletzt auch ein politischer Auftrag, für den sich der ADFC stark macht. Unser Ziel ist es, alle Menschen, gleich welchen Alters und unabhängig von ihren Wohnorten, für das Radfahren und damit für die Mobilität der Zukunft zu gewinnen. Lesen Sie in unserem Grundsatzprogramm mehr über die Ziele und Forderungen des ADFC – und werden Sie Mitglied in der weltweit größten Zweiradgemeinschaft.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluss auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrenden ein.

    Für Sie hat die ADFC-Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können, egal wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die ADFC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Radwelt Informationen zu allem, was Sie als Rad fahrenden Menschen politisch, technisch und im Alltag bewegt. Nutzen Sie als ADFC-Mitglied außerdem vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied? Hier gelangen Sie zum Anmeldeformular.

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein verkehrssicheres Fahrrad auszustatten ist, legt die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) fest. Sie schreibt u. a. zwei voneinander unabhängige Bremsen vor, damit ein Fahrrad sicher zum Stehen kommt. Ebenso vorgeschrieben ist eine helltönende Klingel. Auch zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale mit je zwei nach vorne und nach hinten wirkenden gelben Rückstrahlern sind Pflicht.

    Am wichtigsten für die Verkehrssicherheit ist neben den Bremsen die Beleuchtung. Ein rotes Rücklicht und ein weißer Frontscheinwerfer sind vorgeschrieben. Die Beleuchtung kann batteriebetrieben sein und muss tagsüber nicht mitgeführt werden. Sie muss aber dann einsatzbereit sein, wenn die Sichtverhältnisse Licht erforderlich machen. Für den Straßenverkehr zugelassen ist Beleuchtung nur mit dem Prüfzeichen des Kraftfahrtbundesamts (eine Wellenlinie, Großbuchstabe K und fünfstellige Zahl). Damit Radfahrenden auch seitlich gesehen werden, sind Reflektoren in den Speichen oder Reflexstreifen an Reifen oder Felge vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO vorgeschrieben sind.

  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.

    Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen.

    Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

  • Was ist der Unterschied zwischen Schutzstreifen und Radfahrstreifen? Und was ist ein Radweg?

    Die Infrastruktur für das Fahrrad nicht einheitlich und selten uneingeschränkt gut nutzbar. Radfahrstreifen und Schutzstreifen verlaufen beide auf der Fahrbahn und damit im direkten Blickfeld von Autofahrenden. Schutzstreifen haben eine gestrichelte Markierung und dürfen daher mit dem Auto befahren werden. Radfahrstreifen hingegen sind mit einer Linie durchgängig auf der Fahrbahn markiert und dürfen von Autofahrenden nicht befahren werden. Der ADFC macht sich für geschützte Radfahrstreifen stark, bei denen Poller, Kübel und markierte Schutzzonen Radfahrende vor dem Autoverkehr, achtlos aufgerissenen Autotüren und unerlaubten Parken schützen.

    Ein Radweg ist durch ein blaues Radwegschild gekennzeichnet und muss in dem Fall von den Radfahrenden genutzt werden. Eine Benutzungspflicht darf aber nur angeordnet werden, wenn es die Verkehrssicherheit erforderlich macht. Behindern Blätter, Schnee oder andere Hindernisse Radfahrende auf Radwegen, dürfen sie auf die Fahrbahn ausweichen. Mehr zur Infrastruktur für den Radverkehr erfahren Sie hier.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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  • Wo bekomme ich Radkarten?

    Mit fast 3 Mio. verkauften Exemplaren gehören die ADFC-Radtourenkarten weltweit zu den Bestsellern unter den Fahrradkarten. Sie haben einen praktischen Maßstab (1:150.000) und sind mit Hilfe von versierten ADFC-Scouts entstanden, die die Bedürfnisse von Radreisenden verstehen und die Strecken buchstäblich erfahren haben. Die 27 ADFC-Radtourenkarten für Deutschland haben wir durch besonders spannende und beliebte Radregionen wie den Gardasee oder Mallorca ergänzt. Außerdem finden Sie eine Vielzahl von ADFC-Regionalkarten (Maßstab 1:75.000) im Buchhandel, in vielen ADFC-Infoläden und direkt beim Bielefelder Verlag BVA (Tel.: 0521/59 55 40, E-Mail: bestellung@bva-bielefeld.de) oder bequem auf www.fahrrad-buecher-karten.de.

  • Wo finde ich vom ADFC empfohlene Musterkaufverträge für Fahrräder?

    Ganz gleich, für welches Fahrrad Sie sich entscheiden: Ein schriftlicher Kaufvertrag kann vor dem Hintergrund eventueller Reklamationsansprüche oder sonstiger Gewährleistungsfragen hilfreich sein. Das gilt umso mehr, wenn Sie sich für ein Gebrauchtrad entscheiden sollten. Deshalb haben wir hier eine Vorlage für einen Musterkaufvertrag für Gebrauchträder zusammengestellt, die Ihnen helfen kann, böse Überraschungen zu vermeiden.

    Zum Musterkaufvertrag des ADFC für Gebrauchträder kommen Sie, wenn Sie unten auf "Weiterlesen" drücken.

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